Migrationsbericht 2022 veröffentlicht

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Das Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat am 10. Januar 2023 seinen Migrationsbericht 2022 veröffentlicht. Demnach lag die Nettozuwanderung historisch hoch bei 1,5 Millionen Menschen. Dies sei eine Vervierfachung der Migration. Im gleichen Zeitraum seien 1,2 Millionen Menschen fortgezogen. Als Ursache für dieses historische Hoch seien der Ukraine-Konflikt sowie Nachholeffekte aus der Corona-Pandemie identifiziert worden.

Demnach seien 41 Prozent aller nach Deutschland Zugewanderten im Jahr 2022 aus der Ukraine gekommen. Mit deutlichem Abstand liege Rumänien mit 8 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von Polen (4 Prozent) und der Türkei (3 Prozent). Bei den Fortzügen seien im Jahr 2022 Rumänien, die Ukraine, Polen und Bulgarien die Hauptziele gewesen. Die humanitäre Migration sei zum zweiten Mal seit 2016 wieder gestiegen: Während im Jahr 2021 148.233 Asylerstanträge entgegengenommen wurden, seien es im Jahr 2022 217.774 (+47 Prozent) gewesen. Die EU-Binnenmigration würde 2022 etwa 23 Prozent der Zugewanderten umfassen.

Aufenthalte zu Bildungszwecken nehmen zu

Daneben seien vor allem der Familiennachzug von Drittstaatsangehörigen sowie die Bildungs- und Erwerbsmigration nach Deutschland von Bedeutung für das Wanderungsgeschehen gewesen. Insgesamt seien im Jahr 2022 60.395 Aufenthaltstitel zu Bildungszwecken an Personen erteilt worden, die im selben Jahr eingereist seien (2021: 41.840). Im Vergleich zum Vorjahr sei diese Zahl um 44 Prozent gestiegen.

Hälfte der Fachkräfte aus Drittstaaten qualifiziert

Um den Fachkräftemangel entgegenzuwirken spiele vor allem die Zuwanderung von (angehenden) ausländischen Fachkräften aus Drittstaaten eine Rolle. 2022 seien 73.000 Personen aus Nicht-EU-Staaten für eine Erwerbstätigkeit nach Deutschland eingereist, darunter 53 Prozent qualifizierte Fachkräfte mit einem anerkannten Abschluss.

Mehr Frauen unter den Zugewanderten

Die Zugewanderten seien jünger als die Gesamtbevölkerung. 72 Prozent der zugewanderten Personen seien unter 40 Jahre alt. Der weibliche Anteil bei den Zuzügen sei 2022 gestiegen und liege bei rund 50 Prozent. 2021 hätten Frauen und Mädchen noch einen Anteil von rund 40 Prozent ausgemacht. Die Zuzüge aus der Ukraine, hauptsächlich von Frauen und Kindern, würden diese Entwicklung prägen.

Der Migrationsbericht ist zu finden unter: https://www.bamf.de/DE/Themen/Forschung/Veroeffentlichungen/Migrationsbericht2022/migrationsbericht-2022-node.html

16.02.2024